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Don Marco & die kleine Freiheit – Osnabrück

Veröffentlicht von am 18. Januar 2021

Das Auf und ab der Beziehungswelten. Immer wieder ein Abenteuer. Und die Erkenntnis: Wenn man nichts mehr zusammen erlebt, wird es gefährlich.

Klingt trivial, ist aber vor allem real. Dafür, dass Osnabrück für den Titel herhalten muss, haben wir uns im Songs auch schon gleich bei King Brownie entschuldigt, der kommt da nämlich her. Ansonsten klingeln an allen Ecken die elektrischen und akustischen Gitarren. Wenn wir uns einen Song für die nächtliche Autobahnfahrt wünschen dürfen, dann diesen.

Don Marco & die kleine Freiheit sind das neue musikalische Betätigungsfeld von Markus „Don Marco“ Naegele. Nach zwei englischsprachigen Alben als Songwriter, Sänger und Gitarrist der Indie-Garage-Rockband Fuck Yeah ist er zur deutschen Sprache übergewechselt.

Unterstützt wird er dabei von Kristof Hahn (Swans), Tim Jürgens (Superpunk, Liga der gewöhnlichen Gentlemen), Nick Buttermilch (Drums), der zur letzten Formation von Fuck Yeah zählte und von Kevin Ippisch (Fuck Yeah, Twin Tone Trigger) und Philip Bradatsch wechselnd an der Lead-Gitarre

Heute Nacht habe ich geträumt, ich wäre aus dem Schlaf hochgeschreckt, weil Don Marco in dem alten Schaukelstuhl neben meinem Bett saß, wo er ungeduldig und laut knarrend vor sich hin wippte. Der Traum rührt vermutlich daher, dass ich diesen Text schon vor Tagen hätte abgeben sollen. Allerdings könnte er ebenso gut in dem Umstand begründet sein, dass Don Marco und seine Musik in vielerlei Hinsicht an einen alten, knarrenden, sich ständig in Bewegung befindlichen Schaukelstuhl erinnert. Einen elektrischen Schaukelstuhl. Denn Don Marco ist ein elektrischer Rocker. Er steht unter Strom. Der Mann ist ein Getriebener im allerbesten Sinne. Mit einem großen Herzen für alles,  was angeschlagen ist, auf wackeligen Beinen steht, am seidenen Faden hängt, aus der Rolle fällt, was an den Rand gedrängt und nicht  hereingelassen wird  Und wie der Rest des Mannes zuckt und schlägt dieses Herz im Takt des Rock’n’Roll. Und zwar „on the sleeve“, wie die Amis sagen, dieses schrullige Völkchen, das an dieser Stelle schon deshalb zitiert sein soll, weil es Don Marcos Verständnis von Kunst, Kultur und Lebensart so entscheidend mitgeprägt hat, dass er mitunter sogar einen Cowboyhut trägt. Und zwar so stark, wie sonst nur die wortkargen, ruppigen,  fluchenden und doch so zärtlichen wie einfühlsamen Schotten und Skandinavier, deren Romane neben US-Hardboiled-Stoff und deftigen Rock’n’Roll-Biografien das Rückgrat des Programms bilden, das er in seinem Brotjob als Verlagsleiter kuratiert. Zwar unter dem Namen Markus Naegele, unter dem er auch als Sänger der Münchener Indie-Rocker Fuck Yeah bekannt ist, aber mit der gleichen Leidenschaft, die auch die Musik von Don Marco & die kleine Freiheit auszeichnet. Kein Wunder, dass die Einflüsse, die sich auf Gehst du mit mir unter, seinem ersten deutschsprachigen Solo-Album finden,  durchaus Parallelen dazu aufweisen: Don Marco brennt für den Wumms und die Melodiösität von Glamrock und Powerpop — eine Liebe, die bereits seine Teenager-Idole Bay City Rollers entfachten. Für bittersüßen Folk und Country — was sich auch in seinen geradlinigen, ironiefreien, niemals geschwätzigen Lyrics widerspiegelt.  Und für rohen und schmutzigen Rhythm & Blues genauso wie für die kantige Melancholie des New Wave — weshalb ein Song wie „Nervös“ zwar einen Hauch von früher NDW transportieren mag, aber ursprünglich auf Helden wie Gun Club und The Cramps zurückgeht. Und dabei textlich und musikalisch eine Dringlichkeit vermittelt, die bezeichnend für dieses Album ist. Wie gesagt: Don Marco steht unter Strom. Er hat vielleicht die Zeit, wieder und wieder seiner Lieblingsballade zu lauschen, seine toten Helden in alphabetischer Reihenfolge aufzuzählen (einen Teil davon setzt er in „Leon Russell“ ein Denkmal), vor dem Fotoshooting sämtliche Fuseln von seinem weißen Stetson zu bürsten und jedes Buch von Hunter S. Thompson mindestens zweimal zu lesen.  Aber er hat sicher nicht die Muße, sich von solcherlei Dingen durch Menschen abhalten zu lassen,  die ihn „Warten“ lassen — was er im gleichnamigen Song sehr anschaulich verdeutlicht. Das macht ihn so „nervös“, dass er diesen Leuten sogar im Traum auflauert.

Das Album „Gehst du mit mir unter“ wird am 29.01.2021 veröffentlicht und könnt ihr hier vorbestellen / erwerben

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