Neue Sirene an der Reede
Veröffentlicht von IRaFo am 21. März 2021
Um in einem Gefahrenfall auch an der Reede rechtzeitig informiert zu werden, ist nun eine Sirene in der Memmert Strate installiert worden.
Eine elektromechanische Sirene wurde vor kurzem aufgestellt und in Betrieb genommen.

Hierbei erzeugt ein Elektromotor mit einem innenliegenden Rotor einen Luftstrom, der gegen den schlitzförmig unterbrochenen Stator gerichtet wird und dadurch den Warnton erzeugt. Erkennbar sind diese Sirenen an dem charakteristischen Pilzdach. Sie bieten die Möglichkeit, eine großflächig wahrnehmbare Katastrophenwarnung auszulösen und durch den „Weckeffekt“ die Bevölkerung auf bestimmte Medien und Mitteilungen aufmerksam zu machen.
Ursprünglich gab es drei Sirenen an der Reede auf Borkum. Eine war auf dem ehem. Zollgebäude Ecke Schutzhafen beim Feuerschiff. Die zweite war auf der ehem. 2. Inspektion der Lehrgruppe…(langes Gebäude quer hinterm Ex-Platz (jetzt Cartbahn). Die dritte war auf dem Duschhaus das jetzt für den Neubau Offshore-Quartier abgerissen wurde.
Jeden Samstag um 12 Uhr
Ja, ist denn schon wieder Mittag?
Wöchentlich wird am Samstag eine Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden langen Dauerton ausgeführt. Zum einen wird die Funktionsweise getestet und zum anderen verhindert dieser Test auch das einnisten von Vögeln. Dieses Signal hat keine große Bedeutung für den Bürger. Lediglich Feuerwehrleute greifen zu ihrem Meldeempfänger, da auch hier die Warnfunktion getestet wird.
Auf der Insel Borkum wird die Freiwillige Feuerwehr, bei einem Großeinsatz, über die Sirene alarmiert. Handys, Pieper oder Telefone können ausfallen oder nicht wahrgenommen werden. Aber die Sirene hört man, sie ist laut und sie ist innerhalb eines großen Radius zu hören.
Und nun auch wieder an der Reede.
Was bedeuten eigentlich die Sirenenzeichen?
Ein 15 Sekunden langer Dauerton ist der wöchentliche Probealarm.
Dieser hat keine große Bedeutung, es sei denn, er fällt aus.
Am 10. September 2020, erstmals nach der Wiedervereinigung, wurde der Bundesweite Warntag ausgerufen.
Für 11.00 Uhr war eine bundesweite Warnmeldung vorgesehen. Unter Einbindung sämtlicher Warnwege, also Sirenen, Warn-Apps, Rundfunk etc., sollte die Bevölkerung informiert werden. Die Warn-Apps reagierten, eine halbe Stunde zu spät. Das BKK, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, nannte als Grund für die Verzögerungen eine teilweise Überlastung des modularen Warnsystems (MoWas). Dieses System soll von Bund und Ländern genutzt werden, um die Bevölkerung im Zivilschutz und Katastrophenfall zu informieren.
Den nächsten Test werden wir am Bundesweiten Warntag, am 9. September 2021 erleben.
Der Bundesweite Warntag findet jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.
Aber zurück zum Thema Sirenenzeichen.
Sirenenzeichen sind bundesweit nicht vereinheitlicht. Im Allgemeinen sind es aber drei verschiedene Signale, die eine Sirene übermittelt. Diese unterscheiden sich in der Dauer, den Unterbrechungen und dem auf- und abschwellenden Heulton des Signals.
Probealarm
Ein 15 Sekunden langer Dauerton ist der wöchentliche Probealarm.
Dieses Signal dient zum Funktionstest der Sirenen und hat für den Bürger keine Bedeutung.
Feueralarm
3 x 15 Sekunden und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr lassen alles „stehen und liegen“ Das bedeutet Großeinsatz für die Mitglieder/innen der Feuerwehr und jede verfügbare Einsatzkraft wird zur Wache gerufen. Wichtig: Als unbeteiligte Person haben Sie nichts an der Feuerwache oder am Einsatzort zu suchen. Eine Behinderung des Einsatzes ist kein Kavaliersdelikt. Neben der Behinderung der Einsatzkräfte durch Gaffer ist das Fotografieren oder Filmen von verunglückten Autos und Verletzten zu unterlassen. Dieses Vergehen ist eine Straftat und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe sanktioniert werden. (Quelle: Bußgeldkatalog 5.1.2021)
Warnung & Katastrophenalarm
Für den Fall einer Warnung wird bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet. Sollte diese Warnung ausgegeben werden, gibt es folgende Verhaltensweisen zu beachten:
- Suchen Sie bitte umgehend das nächste Gebäude auf und schließen Sie Fenster sowie Türen. Auch Kinder sollten sich nicht mehr im Freien aufhalten.
- Schalten Sie ein Rundfunkgerät ein und achten Sie auf amtliche Durchsagen (vom Zeitpunkt des Sirenensignals bis zur Rundfunkdurchsage kann es einige Zeit dauern). Benutzen Sie entsprechende Regionalsender, wie z. B. NDR2 [98,1 MHz], Radio FFN [103,1 MHz], NDR 1 [95,8 MHz], N-Joy [92,7 MHz], …).
- Achten Sie auch auf eventuelle Lautsprecherdurchsagen von Polizei, Feuerwehr oder Katastrophenschutz.
- Blockieren Sie keine Telefonleitungen. Feuerwehr, Polizei und andere Stellen benötigen jede Telefonleitung zum Einleiten von Hilfs- und Rettungsmaßnahmen; deshalb dort nur im Notfall anrufen!
Entwarnung
Zur Entwarnung wird ein einminütiger Dauerton übertragen. Dieses Signal ertönt, wenn die Gefahr, vor der gewarnt wurde, vorüber ist oder sich die Auswirkungen im entsprechenden Maße verringert haben.
Wen sollen die Warnungen erreichen?
Eine Warnung soll die von einer möglichen Gefahrenlage potenziell betroffenen Menschen erreichen. Seien es Warnungen, Alarmzustände oder auch Entwarnungen. Dazu verfügt der Bund über ein leistungsfähiges modulares Warn- und Kommunikationssystem um die Bevölkerung zu informieren.
Die oberste Priorität von Bund, Länder und Kommunen ist es, die Bevölkerung bei Gefahrensituationen zu warnen.
Auf der Insel Borkum nutzt die Stadt auch das App Warnsystem Katwarn.
Sollte es zu einer Meldung kommen, wird diese auch über die App KATWARN verbreitet. KATWARN ist ein Warnsystem, das nicht nur informiert, DASS es eine Gefahr gibt, sondern vor allem, WIE zu handeln ist. Durch die ortsbezogenen Warninformationen werden betroffene Personengruppen z. B. im Haushalt, Büro oder unterwegs individuell gewarnt.
<< Den Gefahrenabwehrplan für die Insel Borkum gibt es hier einzusehen >>
Die Warn-App NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und informiert über Kampfmittelräumungen, Großbrände, Gefahrstoffausbreitungen, Stürme, Starkregen und Überflutungen. NINA steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App und ist Teil des „modularen Warnsystems des Bundes“ (MoWas).
Eine weitere Warn-App ist BIWAPP. Sie ist das regionale Warn- und Informationssystem vieler Kommunen in Deutschland und eine erweiterte Schnittstelle zum MoWaS-System.
BIWAPP ist nicht „nur” eine App für Großschadenslagen oder Katastrophen, sondern viel mehr ein Dienst für die wesentlich häufiger auftretenden Besonderheiten. Ob es Großfeuer sind, Straßensperrungen oder der Schulausfall. BIWAPP ist im Einsatz so vielfältig, wie es der Alltag auch ist.
Auch an anderen Stellen gab es Sirenen auf Borkum
(Informationen von Wyke Byl)
Insgesamt über Dreißig Stück. Als diese Bundesbehörde dann nach Auflösung der UDSSR aufgelöst wurde wurden die Sirenen den Kommunen übertragen. Mitsamt den Kosten für die Wartung und die Standleitungen.
Alle deutschen Kommunen entwickelten dann Beschallungspläne. Danach wurden sukzessive überflüssige Sirenen in sich überschneidenden Schallkegeln demontiert um Kosten zu sparen. Etwas später wurden die Sirenen auf Funkalarmierung umgerüstet und die Leitungskosten waren Geschichte. Aber da waren sie schon weg.
Auf der Reede blieb die Sirene auf dem Duschhaus über. Die lag von den dreien am zentralsten.
Als das jetzt abgerissen wurde brauchte die Reede für den zivilen Katastrophenschutz eine neue.
Weitere ehemalige Standorte sind z.B. Bantjedünen bei NLWKN-Unterkunft (Mast), Ostfriesenstr. bei Woldering(Rechtskurve nach Querung Wanderweg, Mast), Flugplatz links vom Eingang (Mast), Upholmhof auf dem Trafohaus (Dach), kleine Turnhalle am TUS (Dach), ehem. Marinesignalstation Süderstr. (jetzt Anwesen Rohde, Dach), alte Bundesknappschaft (abgerissen, Dach), Waterdelle 46 vor Cafe Seeblick rechts, Gebäude „Peilfunk“ (Mast),
An der Reede waren sogar vier, die vierte war auf dem SAR-Gebäude.
Vorhanden sind noch Möwensteert, Bekaan, Bauhof Stadt, Kiebitzdelle-Westdünen am Schotterweg zum Isdobben, wurde von der Ecke Rochepad dahin versetzt, Berufsschule, Feuerwehrhaus, Kurverwaltung, Rathaus, Alte Kuranstalt Hindenburgstr., Stadtwerke, Ostfriesenstr. Trafohaus nördlich Einmündung Feldhoffstr., Wasserwerk Ostland.
Nachdem die halbjährlichen Probealarme durch das BuAZS wegfielen, wurden die Samstagsprobealarme (1 min. Dauerton) als nicht mehr zeitgemäß ebenfalls abgeschafft. Da sie dann nur noch ein bis zweimal jährlich bei Großbränden anliefen, rosteten viele tatsächlich fest als es Funkmeldeempfänger gab. Daher hat man sich entschlossen die Probealarme verkürzt (einige Sekunden) wieder einzuführen um die Betriebsbereitschaft zu sichern und die Bevölkerung (z.B. Sturmflut) oder auch die Feuerwehr (bei Großschadenslagen) auf jeden Fall zu erreichen. Außerdem merkt man dann auch wenn eine nicht geht. Die eigentliche technische Ausführung ist seit den 1930er Jahren unverändert. Patentinhaber für Deutschland und bis heute Hersteller ist eine Firma Schumacher in oder bei Cuxhaven.